Donnerstag, 24. Januar 2013

Royal Wedding 17.11.2012



In meinem Distrikt gibt es noch einen König, der allerdings mehr repräsentierenden Wert hat. Dessen Schwester, also die Prinzessin, hat Mitte November geheiratet. Die ganze Stadt war in voller Aufruhrund. Es kamen jede Menge Menschen, vorwiegend aus Kampala, aber auch Übersee, da der Bräutigam aus Amerika war.
Die Kirche war für den Ansturm nicht
groß genug

Ich wollte mir das natürlich nicht entgehen lassen und so bin ich mit ein paar anderen Freiwilligen zunächst in die Kirche zu der Trauung. Die Kirche war natürlich schon randvoll und auch vor der Kirche saßen zahlreiche Menschen unter aufgestellten Pavillons um das Spektakel zu beobachten. 
Aussicht vom Glockenturm
Ich habe mich dann mit den anderen zum Glockenturm geschmuggelt, von wo aus wir einen hervorragenden Blick auf das Geschehen hatten. Erst gab es das Problem, dass der Royale Stuhl nicht anwesend war, denn nur auf den durfte sich der König setzen. Als dieser dann da war konnte es beginnen.
War jetzt nicht durchgehend
spannend.
So wie ich es mitbekommen habe wurde die Ringe schon relativ früh am Anfang ausgetauscht und der Kuss wurde leider nicht so in Szene gesetzt wie ich mir das von ein "Traumhochzeit" gewünscht hätte. Im Anschluss gab es dann einen gefühlt ewig langen Gottesdienst bei dem man schonmal müde werden konnte. Allerdings konnte ich mich während dessen wunderbar mit den Leuten unterhalten, die oben auf dem Podest dabei waren. Da waren zum einen Techniker und ein Polizist (bei dem ich erst dachte, dass wir jetzt runter müssten, als er hochkam) und Stadtbewohner die genauso clever waren wie wir. Mit denen konnte ich mich dann über die Hochzeit ein wenig lustig machen, da die ähnlich wie ich nicht so begeister davon waren, nur für so ein royales Paar so einen Pomp zu veranstalten.



Das Hochzeitspaar lässt sich feiern.
Der König (rechts) durfte aus traditionellen Gründen nur eine böse Miene zum guten Spiel machen.



Auf zum Palast
Im Anschluss sind wir dann noch mit zum Palast, wo es das Hochzeitsessen gab, zudem eigentlich nur 2000 geladene Gäste kommen durften- wir waren nicht eingeladen. Trotzdem saßen wir kurz später bei allem Prunk der bei einer Hochzeit so aufgefahren wird. Ich muss dazu sagen, dass ich gerade mal ein Hemd und eine schliche Hose anhatte, meine Begleiter sogar nur ein T-Shirt.Ich glaube ich habe mich noch nie
Die Gäste
so unangenehm und deplatziert gefühlt wie bei dem Festessen. Ich meine, letztlich bin ich nur ein einfacher Abiturient der noch keine Ahnung vom Leben hat. Trotzdem wurde ich von den dortigen Anwesenden, die wahrscheinlich allesamt zu der Elite Ugandas gehörten, als jemand angesehen, der auch reich sein musste. Weil ich weiß bin? Ich denke schon. Ich wurde nicht einmal schief angesehen, obwohl ich zwischen den Anzügen und schicken Kleidern gnadenlos „underdressed“ war. Als ich mich dann mit ein paar Angestellten, die von ihrem Boss geschickt wurden, unterhalten habe und denen erzählt hab, dass ich nur ein Freiwilliger sei, war für diese selbstverständlich, dass ich von der UN bin. Es konnte also gar nicht sein, dass ich einfach nur ein Niemand unter dieser Gesellschaft bin.



Nachdem der Kuchenangeschnitten wurde (der nur aus Zuckerguss und eine Art Lebkuchen bestand), konnte dann auch gegessen werden. Jenes war übrigens absolut köngiglich

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